Vase mit Sonnenblumen steht auf einem Tisch. Auf einem Tablett stehen verschiedene Gewürze in farbigen Verpackungen.

Der erste Spatenstich für das Zentrum für Seelische Gesundheit – Flugfeld Böblingen

Drei Jahre nach der Durchführung des Planungswettbewerbs für das Zentrum für Seelische Gesundheit auf dem Flugfeld in Böblingen startete nun mit dem Spatenstich am 01. März 2024 der Bau des Klinikneubaus.

Seit Sommer 2021 ist die neue psychiatrische Klinik des ZfP Calw - Klinikum Nordschwarzwald auf dem Böblinger Flugfeld in konkreter Planung. Mit der Genehmigung des Bauantrags zum Jahresende 2023, läutete nun am vergangenen Freitag, 01. März, der Spatenstich feierlich den Baubeginn ein. Ein Programm aus Reden und Grußworten sowie einer Kurzvorstellung umrahmte den Festakt.

„Planung war gestern, jetzt wird gebaut“ – so Michael Eichhorst, Geschäftsführer des ZfP Calw – Klinikum Nordschwarzwald in seiner Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung. Er freue sich zudem zu sehen, wie nach langer Planung alles Wirklichkeit wird. Es folgten Grußworte des Ministerialdirigenten Dr. Thilo Walker, welcher gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates des ZfP Calw ist. Er betonte, dass das Bauprojekt auf der Höhe der Zeit ist und auch der Entstigmatisierung dient. Das ZsG geht, laut Walker, neue und wichtige Wege und schafft gleichzeitig neue Arbeitsplätze. Landrat Roland Bernhard hob in seiner Rede besonders die vom Landkreis Böblingen betriebene Klinikschule hervor, welche auf einem Stockwerk des ZsG-Gebäudes einziehen wird. Der Oberbürgermeister der Stadt Böblingen, Dr. Stefan Belz, hob die zukünftige fächerübergreifende Zusammenarbeit vor Ort und die sich daraus ergebenden wissenschaftlichen Synergien hervor. Sindelfingens Bürgermeisterin Dr. Corinna Clemens sprach von der Dynamik des Ortes am Flugfeld, da die psychiatrische Klinik somit bewusst in der Mitte der Gesellschaft ihren Platz findet. Anschließend teilte der Geschäftsführer der a+r Architekten GmbH Dipl.-Ing. Oliver Braun einige planerische Einblicke rund um den Klinikneubau und erwähnte die clusterförmige Struktur sowie das Wechselspiel von Haus und Garten am ZsG. Bevor der offizielle Spatenstich durchgeführt wurde, richtete sich der Medizinische Direktor Krankenhaus des ZfP Calw, Dr. med. Gunther Essinger, mit einer Kurzvorstellung des Neubaus sowie dessen Klinikkonzept an die Anwesenden und unterstrich mit seinen Grußworten die Modernität der zukünftigen Psychiatrie am Flugfeld.

Mit dem Klinikneubau des Zentrums für Seelische Gesundheit werden gleich mehrere Ziele verfolgt. Zum einen soll somit in Zukunft eine wohnort- und zentrumsnahe psychiatrische Versorgung sichergestellt werden. Zum anderen soll sich die dortige stationäre und tagesklinische Versorgung an einem Standort in Böblingen konzentrieren. Auch die fachübergreifende Zusammenarbeit mit dem Klinikverbund Südwest soll durch das ZsG ausgeweitet und verbessert werden. Ein weiteres Ziel strebt die Optimierung der Betriebs- und Instandhaltungskosten durch Etablierung eines wirtschaftlichen Neubaus in nachhaltiger Bauweise mit zukunftsorientierten funktionalen Strukturen an. Dies geschieht gleichzeitig in Verschränkung mit dem Flugfeldklinikum des Klinikverbundes Südwest. Grundsätzlich wird durch den Klinikneubau damit die Attraktivität für Patient*innen und Mitarbeitende am Standort Böblingen erhöht.

Auf der 5.534 Quadratmeter großen überbaubaren Grundstücksfläche des zur Verfügung stehenden 8.868 Quadratmeter großen Baugrundstücks galt es – unter Beachtung einer Vielzahl von gestalt- und kubaturbestimmender Vorgaben des dort gültigen Bebauungsplanes – einen Neubau der psychiatrischen Klinik mit insg. rund 10.500 Quadratmeter Nutzfläche zu konzeptionieren.

Der Neubau des ZfP Calw umfasst folgende Funktionsbereiche:

  • ein Ambulanz-, Diagnostik- und Therapiezentrum (PIA)  
  • 9 Pflegestationen für insgesamt 161 stationäre Betten, hiervon 4 Stationen für die Erwachsenenpsychiatrie, 3 Stationen für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und 2 Stationen der Gerontopsychiatrie
  • 3 tagesklinische Einheiten mit insgesamt 44 Plätzen, davon eine Einheit mit insgesamt 20 Plätzen für die Tagesklinik für Erwachsene (Suchtmedizin) und 2 Einheiten mit insgesamt 24 Plätzen für die Tagesklinik für Kinder und Jugendliche
  • eine Klinikschule des Landkreis Böblingen für Kinder und Jugendliche in längerer Krankenhausbehandlung
  • allgemeine Dienst-, Verwaltungs-, Wirtschafts- und Versorgungsbereiche

Mit dem neuen Klinikstandort in Böblingen wird somit ein innerstädtisches psychiatrisches Zentrum mit insgesamt rund 161 stationären und 44 tagesklinischen Plätzen etabliert, um die wohnortnahe Versorgung bestmöglich sicherzustellen.